Elefanten gegen Nashörner – Kampf der Giganten
„Big Five“ (Elefanten, Nashörner, Büffel, Löwen, Leoparden) wurden die Giganten getauft, weil sie für die Jäger am schwierigsten zu jagen waren. Sie alle auf einer Safari zu sehen, ist schon ein Erlebnis. Der Kampf der Giganten – Elefanten gegen Nashörner – den ich bei einer Safari in Settler’s Drift erleben durfte, aber war ein wirkliches Geschenk und wird mir für immer unvergesslich bleiben.
Der Gamedrive im Kariega Game Reserve begann unspektakulär, ja fast langweilig. Mangels größerer Tiere freuten wir uns an den vielen Tieren. Wie Jacky, eine Südafrikanerin die mit im Wagen saß, so treffend meinte: „Wenn man anfängt sich für Vögel zu interessieren, wird jede Safari spannend“. Polite, unser Guide, entdeckte auf dem Weg Spuren. Er stieg aus, las sie. Eine Nashornspur – noch recht frisch. Wir fuhren einen Weg talwärts und sahen endlich Wild. Drei Gnus rannten vor uns.
Doch warum hielten sie plötzlich an? Ein dicker grauer Körper zeichnete sich ab. Die Gnus waren clever und stoben in den Busch. Wir fuhren weiter.
Vor uns standen zwei Nashörner, dahinter eine Elefantenherde. Babys, ihre Mütter und Tanten – und ein paar übermütige junge Bullen.
Ein Nervenkrieg begann. Keiner wollten dem anderen den Weg frei geben. Körperlich überlegen, meinte Polite, seien die Rhinos. In der Mehrzahl aber waren die Elefanten. Die beiden Nashörner setzten zunächst auf die Taktik „Ausharren“. Geduldig stellten sie sich quer auf die Straße.
Sie knabberten an ein paar Zweigen und näherten sich den Elefanten langsam aber bestimmt.
Die Elefanten zogen sich zunächst ein wenig zurück. Bis ein testosterongesteuerter Bulle die Initiative ergriff. Er flatterte mit den Ohren, kauerte sich auf den Boden und trompetete.
Die Nashörner wurden sichtlich nervös. Zogen sich zurück. Doch da stand unser Geländewagen. Wir wichen aus – sie liefen dicht an unserem Geländewagen vorbei.
Plötzlich standen wir zwischen den Fronten im Kräftemessen Elefanten gegen Nashörner. Ich muss gestehen, das Herz klopfte sehr laut.
Polite legte den Rückwärtsgang ein und ließ die Nashörner an uns vorbeiziehen. Die beiden schienen sich zu beraten – und liefen mutig auf die Elefantenherde zu.
Wer schließlich den Weg freigemacht hat? Wir wissen es nicht. Wir wollten sie durch unsere Anwesenheit nicht noch mehr unter Stress setzen und sind gefahren.
Insgeheim hoffe ich, dass sie irgendwann darauf gekommen sind, dass nur ein paar Meter hinter ihnen eine Kreuzung ist, wie uns Polite erzählte, und die beide friedlich in zwei Richtungen abgezogen sind.
Text und Bilder: Daniela Köster