Simbabwe individuell bereisen
Für Safari-Enthusiasten ist Simbabwe ein Traum. Die Nationalparks sind sehr wildreich und ermöglichen auf kleinem Raum ein abwechslungsreiches Tiererlebnis. Die Camps im Hwange oder Mana Pools bieten Luxus und Komfort auf internationalem Niveau. Wer von Camp zu Camp fliegt, wird von der aktuellen Situation in Simbabwe nichts bis wenig mitbekommen.
Wechselbad der Gefühle
Wer aber Simbabwe individuell bereist und sich in die Regionen abseits der Safarigebiete begibt, wird ein Wechselbad der Gefühle erleben. Unvergleichliche Landschaften prallen unmittelbar auf die greifbare Armut am Straßenrand. Es ist traurig zu hören, wie die Simbabwer im vertraulichen Gespräch von der Zeit erzählen, als noch alles gut war.
Der wirtschaftliche Niedergang von Simbabwe ist überall spürbar. Ehemals prachtvolle Häuser sind verfallen, Geschäfte sind geschlossen. Einst imposante Hotels, die in den 90er Jahren von der britischen Königsfamilie besucht wurden, sind heruntergekommen. Ganz offensichtlich wurde in den letzten 20 Jahren nichts mehr investiert, kaum etwas in Stand gehalten. Lebensmittel sind teuer in internationalen Supermärkten zu kaufen, auf dem Land aber Mangelware. Der Straßenhandel blüht.
Auch Treibstoff gibt es nicht überall. Ganz zu Schweigen von Wechselgeld in Dollar. Während der Tourismus bis 2000 boomte, kommen heute nur noch wenige internationale Touristen in das Land und bringen Devisen.
Intensive Einblick gewinnen
Sollte man auf Grund dieser Erfahrungen nur auf Safari gehen und die übrigen Regionen des Landes meiden? Natürlich ist das eine sehr persönliche Entscheidung, doch kann ich nur zu einer individuellen Rundreise durch Simbabwe raten. Erst abseits der normalen Touristenrouten werden Sie einen wirklichen Einblick in das Land gewinnen.
Die Menschen sind freundlich, fröhlich und hilfsbereit und lächeln so manche blätternde Farbe weg. Leicht kommen sie als Individualtourist mit ihnen in Kontakt. Die Landschaft ist von einer faszinierenden Vielfältigkeit. Die überall präsente Geschichte des Landes ist spannend, seien es die Great Zimbabwe Ruins, das Grabmal von Cecil Rhodes oder die Lebensgeschichten der einstigen Kolonialherren.
Was ist bei einer Rundreise mit dem Mietwagen durch Simbabwe zu beachten?
Die Straßenverhältnisse sind recht wechselhaft. Die Hauptstraßen sind in guten Zustand, einige frisch geteert. Nebenstraßen können allerdings mit zahlreichen Schlaglöchern versehen sein. Ein Geländewagen ist unumgänglich.
Weit verbreitet sind sogenannte „Road Blocks“. Polizisten halten sie an und kontrollieren ihre Papiere und den Zustand ihres Autos. Seien sie unbedingt höflich und zuvorkommend. Halten sie sich sehr genau an die Geschwindigkeitsbegrenzungen (innerstädtisch 60, Landstraßen 80 km, Hauptstraße 120 km).
Einige Hauptstraßen sind gebührenpflichtig. Halten sie an den Tollgates am besten sowohl passendes Kleingeld in Dollar (aktuell 3US $) und ihre Kreditkarte mit Pin bereit. Man weiß nie, ob das Kartenlesegerät gerade funktioniert oder ausreichend Wechselgeld vorhanden ist.
Der Verkehr ist, sogar in der Hauptstadt Harare, sehr überschaubar. Auf Überlandstrecken sind eher freilaufenden Kühe, Ziegen und Affen ein Problem. Bitte fahren sie auf keinen Fall in der Dunkelheit – es gibt keine Straßenbeleuchtungen.
Treibstoff ist nicht immer in ausreichenden Mengen vorhanden. Oft müssen sie mehrere Tankstellen anfahren, bis sie Treibstoff bekommen. Tanken sie auf jeden Fall regelmäßig. Oft wird als Zahlungsmittel nur Bargeld (US $) akzeptiert. Führen sie es ausreichend mit.
Straßenschilder sind Mangelware. Ein GPS ist unerlässlich.
Selber fahren oder mit einem Fahrer/Guide?
Eine Selbstfahrertour durch Simbabwe ist nur Afrikakennern zum empfehlen. Für alle, die sich unsicher fühlen, aber das Land intensiver als bei einer Flugsafari oder einer Gruppenreise kennen lernen möchten, organisieren wir gerne ein Fahrzeug mit Driver/ Guide.