Die Pinguine von Betty’s Bay
Ein Ausflug zu den Pinguinen am Boulder’s Beach ist fast schon ein Pflichtprogramm für jeden Kapstadt-Besucher. Sie sind ja auch zu niedlich, die kleinen Herren und Damen in ihren Anzügen, die so unbeholfen über den Strand watscheln, um dann ganz elegant im Meer zu schwimmen.
Wie es ja immer bei solchen Highlights ist – man ist nicht der einzige, der sich daran erfreuen möchte. Die Alternative? Ein Ausflug nach Betty’s Bay!
Betty’s Bay
Betty’s Bay ist eine typisch südafrikanische Kleinstadt zwischen Kapstadt und Hermanus. Sie liegt am Fuß des Kogelberg Nature Reserve. Nach Kapstadt sind es ca. 1 ½ Stunden, nach Hermanus ungefähr 50 Minuten. Schon der Weg nach Betty’s Bay lohnt eigentlich den Ausflug. Es geht über die Küstenstraße R 44. Auf der einen Seite Türmen sich die Kogelberg Mountains, auf der anderen Seite schimmert das Meer (zumindest meistens) blau.
Betty’s Bay war ursprünglich eine Anlaufstelle für Walfänger. Nach dem Ende der Walfang-Ära wurde es ruhig in der Stadt. Bis 1985 ein Pinguin-Paar dort landete und die Klippen als Brutstelle auswählte.
Die Pinguin Kolonie am Stony Point
Aus dem einsamen Pinguin-Paar hat sich bist heute eine Kolonie von ungefähr 3.600 Tieren entwickelt. Sie leben auf den Klippen und landeinwärts in selber gebauten und für sie bereitgestellten Nestern.
Als Besucher schlendert man über erhöhte Holzstege und schaut auf die Klippen und die Brutnester. Ein paar nett bebilderte Informationstafeln sind an manchen Stellen angebracht. Neben den Pinguinen gibt es den einen oder anderen Klippschliefer und einige Vögel zu beobachten.
Und schon nach kürzester Zeit ist man dem Charme der Tiere erlegen. Zu menschlich scheint ihr Verhalten zu sein.
Das Männchen, das mit geknicktem Kopf zurück zum Nest kommt – Brutdienst, oder Angst vor der Frau, nach einem Ausflug mit den Kumpels?
Das Paare, das sich so zugeneigt ist.
Freunde, die sich ohne Worte verstehen.
Ein paar Pinguin-Fakten
• Die Pinguine werden Jackass (engl. Esel) genannt, weil ihr Laut wie der eines Esels klingt
• Die Jackass-Pinguine erreichen eine Größe bis zu 70 cm und ein Gewicht von bis zu 3 kg
• Kein Pinguin gleicht dem anderen. Das Schwarz-weiß-Muster ist so unverkennbar wie ein menschlicher Fingerabdruck
• Das schwarz-weiße Muster dient den Vögeln als Tarnung. Im Meer scheinen sie von unten weiß – Raubtiere denken, es sei die Reflektion des Sonnenlichts. Von oben erscheinen sie wiederum schwarz und verschmelzen so mit der Farbe des Meeres.
• Pinguine sind monogam und kümmern sich gemeinsam um den Nachwuchs. Das Weibchen legt zwei Eier, die abwechseln zwischen 38 und 42 Tagen ausgebrütet werden
• Pinguine kehren bis zu 15 Jahre immer wieder zurück zum gleichen Nest