Jahresrückblick 2024 Genuss Touren

Jahresrückblick 2024: Ein Jahr in 12 Reisen

Nie werde ich müde, Afrika zu bereisen. Es ist ein Kontinent, der meine Seele vor nun bald 20 Jahren berührt hat. 2005 war es, bei meiner ersten Reise in das südliche Afrika. Und seitdem lässt mich das östliche und südliche Afrika nicht mehr los. Ein Jahr ohne zumindest einmal dorthin zu reisen ist undenkbar – mit Ausnahme der Corona-Jahre. Aber das ist ein anderes Thema.

Doch (wieder-)entdecke ich nach und nach andere reizvolle Ziele – und Reisearten. Und auch wenn mein Herz immer für Fernreisen schlagen wird – ab und an einmal ein Kurzurlaub in Europa ist nicht zu verachten.

So war das Jahr 2024 ein Jahr mit 12 ganz unterschiedlichen Reisen. Vom Wochenendtrip in Deutschland bis zu exotischen Zielen in Afrika und Asien. Und zwei der Reisen fanden zu für mich ganz besonderen Anlässen statt: meinem 50. Geburtstag – und dem 10jährigen Jubiläum von Genuss Touren.

Tannheimer Tal

Zum Skifahren und dem Ballonfestival im Januar ins Tannheimer Tal – seit ein paar Jahren eine liebgewonnene Tradition als (privater) Auftakt ins Reisejahr.

Tannheimer Tal - Auftakt Reisesaison 2024

Ballonfestival Tannheimer Tal

Bonn: Auf den Spuren von Adenauer

Der erste Städtetrip ging im März nach Bonn. Konrad Adenauer gab das Programm vor. Mit viel Glück haben wir eine Führung durch den Kanzlerbungalow und das private Wohnhaus von Adenauer ergattert. Sehr bescheiden wohnte der alte Herr privat.

Kanzlerbungalow Bonn

Nicht ganz so bescheiden war unser Hotel. Das Grand Hotel Petersberg ist eine wahre Legende. Es ist seit 1954 die Gästeresidenz der Bundesrepublik. Eine ganz klare Empfehlung mit herrlicher Aussicht über den Rhein und geschmackvollem Ambiente. Und auch hier begenete uns immer wieder Adenauer in den zahlreichen Kunstwerken im Hotel.

Grand Hotel Petersberg mit Blick auf Bonn

Im Grand Hotel Petersberg

Karlsbad: Auf den Spuren von James Bond

Wenn es einen James Bond Film gibt, den ich besonders mag, ist es Casino Royal. Einige der legendärsten Szenen wurden im Grand Hotel Pupp in Karlsbad gedreht. Es stand also ganz weit oben auf meiner Wunschliste. Als ich dann auch noch gesehen habe, dass just an meinem Geburtstags-Wochenende ein Filmkonzert im Ballsaal des Pupps stattfindet, stand das Reiseziel für meinen 50. fest.

Grand Hotel Pupp Karlsbad

Und ja – es war ein besonders Erlebnis in „Vespers“ Aufzug zu stehen – und im Restaurant mit Blick auf James & Vespers Tisch die wirklich vorzügliche Küche zu genießen.

Restaurant Grand Hotel Pupp

Slowenien: Vipava Valley

Die nächste Reise war für mich persönlich sehr interessant, beruflich leider nicht so ergiebig wie erhofft.

Es ging auf Erkundungsreise in das Vipava Valley, eine Region im Grenzgebiet von Italien und Slowenien. Spannend waren die Geschichten aus der Zeit des Kalten Krieges zu hören. Geschichte zum Anfassen, als ich auf dem Grenzstein in Görz/Nova Goriza mit einem Bein in Italien, dem anderen in Slowenien stand.

Gedenkstein Görz Nova Gorica

Leider eine Region, das aus meiner Sicht touristisch noch nicht so interessant ist, so hübsch die Landschaft gerade im Frühjahr ist. Denn gute Hotels und hochwertige Gästehäuser fehlen.

Dubai: Regen, Regen, Regen

Wer hätte gedacht, dass wir in ein Jahrhundertereignis fliegen? Als wir am 16.04. ankamen, konnten wir gerade noch vor Schließung des Flughafens landen – und in unser Hotel auf der Palme gebracht werden.

Am Nachmittag stand unser Zimmer unter Wasser. So stark war der Regen, dass er durch die geschlossenen Fenster drang. Während der nächsten Tage ging fast nichts mehr. Der öffentliche Verkehr brach zusammen, die Palme war fast von der Welt abgeschottet.

Positiv: so klar sieht man die Skyline wohl fast nie, wie wir am Morgen nach dem Unwetter. Und dank den überall verfügbaren Taxis, konnten wir aber dem dritten Tag dann die Stadt erkunden.

Skyline Dubai

Sykline Dubai - Burj al Arab

Persönliche Highlights war für mich das recht neue Stadtviertel Harbour Creek. Hier kann man ganz in Ruhe bummeln – in kleinen Restaurants und Cafés sitzen und den traumhaften Sonnenuntergang genießen.

Dubai Creek Harbour

Beruflich war die Reise ein wertvolles Update zur sich ständig wechselnden Hotellandschaft, die mit immer neuen Highlights wie dem Atlantis The Royal aufwartet. Besonders beeindruckt hat mich nach über 15 Jahren der erneute Besuch im Burj al Arab.

Lobby Burj al Arab

Das Haus bleibt seinem Stil treu – und stemmt sich opulent und farbenfroh gegen die jetzt so häufig zu sehenden Greigetöne und die schlichte Eleganz (die ich eigentlich beide sehr mag). Wohltuend war vor allem, dass es das einzige Hotel ist, in dem Strand und Pool nicht mit lauter Musik beschallt werden.

Auf Kreuzfahrt: Östliches Mittelmeer mit MSC

Kreuzfahrtboom? Ach ja – da war doch was. Und als wir für die Familie mit drei Generationen ein Ziel für die Pfingstferien gesucht haben, fiel die Wahl auf eine Reise durch das östliche Mittelmeer mit MSC.

MSC Kreuzfahrt östliches Mittelmeer

Man mag es für eine Touristikerin kaum glauben – aber es war die erste Kreuzfahrt meines Lebens. Beruflich extrem interessant, wie diese Reisen wie gut geölte Maschinen durchgeführt werden. Alles ist bis ins Detail geplant, alles ist vollautomatisiert, alles klappt wie am Schnürchen. Für die Kinder gab es ausreichend Abwechslung – und die Erwachsenen konnten den einen oder anderen Ausflug unternehmen oder einfach mal an Deck entspannen. Also gerade für Familien mit jüngeren Kindern eine perfekte Reiseart.

Tansania: Messestress und Safarihimmel

Im Juni war es endlich wieder soweit: Afrika!

Erst einmal drei Tage zur Messe Karibu Kilifair in Arusha.

Karibu Kilifair in Arusha, Tansania

Wie ist eigentlich so eine Messe? Ehrlich gesagt sehr anstrengend. Im 15 bis 30 Minuten Takt trifft man sich mit Hotels und Zielgebietsagenturen. Sie stellen sich vor, informieren über Updates – und man schaut, ob eine Zusammenarbeit möglich ist. Und abends gibt es Abendveranstaltungen zum zwanglosen Networken. Wenn möglich versuche ich noch die eine oder anderer Hotelbesichtigung in den Pausen einzuplanen.

Nach der Messe geht es dann auf Erkundungsreise. Und so schön die Reisen sind – es ist kein Urlaub. Täglicher Hotelwechsel und wo auch immer möglich noch Lodge- oder Campbesichtigungen sind selbstverständlich – schließlich möchte ich so viel wie möglich sehen.

Aber natürlich ist jede Erkundungsreise ein Geschenk – denn es bleibt immer auch Zeit für die Highlights. So wie bei unserer Reise durch den Northern Circuit (Lake Manyara, Tarangire, Ngorongoro Krater, Serengeti).

Messen finden immer außerhalb der Hochsaison statt, in diesem Fall am Ende der Regenzeit. Die Landschaft war nach den intensiven Regenfällen unglaublich grün. Der Tarangire war von Blumen übersät: Ein Fest fürs Auge.

Zebras im Tarangire, Tansania

Und in der Serengeti waren wir im Safarihimmel: umgeben von abertausenden Gnus und Zebras, inmitten der Great Migration.

Gnus in der Serengeti: Great Migration

Triest: Ein zweites besonderes Jubiläum

Ich hätte nie gedacht, dass mir dieses Datum so wichtig sein könnte. Aber je näher der 01.08. kam, desto mehr habe ich gemerkt, was dieser Tag für eine Bedeutung für mich hat. Denn am 01.08.14 habe ich Genuss Touren gegründet. Das 10jährige Jubiläum wollte ich also im besonderen Rahmen begehen.

Unsere Wahl fiel auf Triest. Nicht nur das Hotel – das Savoia Excelsior Palace – war ein Glücksfall. Die Lage am Hafen mit Blick auf das Meer ist herrlich, das Haus ein ganz klassisches (Grand) Hotel, das behutsam modernisiert wurde.

Savoia Excelsior Palace

10 Jahre Genuss Touren

Auch Triest war eine wirkliche Entdeckung. Während Venedig oder Florenz aus allen Nähten platzen, ist die Stadt auch in der Hochsaison nicht von Touristen überlaufen. Besonders auffällig – statt morbidem Charme glänzt die Stadt mit sorgfältig renovierten Häusern und Sehenswürdigkeiten.

Triest

Unbedingt empfehlenswert ist übrigens ein Abstecher zum Castello di Miramare mit seiner herrlichen Parkanlage.

Castello di Miramare bei Triest

Thailand: Einfach mal Urlaub

Wenn man als Reiseveranstalterin „Urlaub“ in den eigenen Zielgebieten macht, ist es nie wirklich Urlaub. Immer gibt es Hotels, die noch zu besichtigen sind – oder Partner zu treffen. Da wir einmal richtig Abschalten wollten, fiel die Wahl für unseren privaten Urlaub auf Thailand.

Oktober – Ende der Regenzeit. Als wir in Phuket ankamen, schüttete es wie aus Eimern. Oh jeh, dachte ich. Doch am nächsten Morgen hatten wir herrlichsten Sonnenschein, der auch bis zum Ende (mit kleinen Schauern) anhalten sollte. Es waren recht wenige Touristen vor Ort – sogar in der sonst so überlaufenen Phuket Old Town.

Auf der Insel Koh Yao Noi haben wir genau das Paradies jenseits des Massentourismus gefunden, das wir uns erhofft haben.

Koh Yao Noi

Simbabwe: Positive Energie und außergewöhnliche Safaris

Die Reise nach Simbabwe zur Reisemesse Sanganai im November war eine der größten positiven Überraschungen des Jahres. Ich hatte das Land das letzte Mal kurz vor dem Sturz Mugabes bereist. Armut und Oppression waren überall spürbar. Und diesmal – zahlreiche neue Lodges und Hotels, die Versorgungslage entspannt, der Tourismus ist wieder zurück – und die Stimmung positiv.

Vor der Messe gab es eine Rundreise von den Viktoriafällen über den Hwange Nationalpark bis zum Matobo Nationalpark. Mit vielen, vielen Hotelbesichtigungen, die mich allesamt überzeugt haben, Simbabwe aktiv anzubieten. Die Liebe der Simbabwer zu ihrem Land ist ansteckend. Jeder versucht, den Aufenthalt so schön wie möglich zu machen. Es ist eine Vielzahl neuer Hotels und Lodges entstanden – und Traditionshäuser wurden oder werden renoviert. Eines meiner persönlichen Highlights war ein High Tea im Victoria Falls Hotel.

High Tea im Victoria Falls Hotel, Simbabwe

Abgesehen von der Hotellandschaft – das Safarierlebnis ist außergewöhnlich. Selten habe ich so viele Elefanten wie im Hwange gesehen, selten bin ich Nashörnern so nahegekommen wie im Matobo.

Elefanten im Hwange

Nashörner im Matobo

Lissabon: Wein & UNESCO

Die Erkundungsreise Ende November in die Umgebung von Lissabon stand unter dem Motto „UNESCO und Wein“. Lissabon selber haben wir nur kurz mit einem Besuch von Belem gestreift. Dann ging es schon in das Umland. Mafra, Sintra und Sétubal – alle in einem Radius von einer knappen Stunde um Lissabon. Und doch eine ganz andere Welt. Statt Touristenmassen, Natur pur, Welterbestätten und zahlreiche Weingüter.

Casa Santos Lima Lissabon

Highlight für mich war das Casa Palmela Hotel bei Sétubal, umgeben von Weinbergen und dem Arrabida Nationalpark. Tagsüber Lissabon besuchen – und am Nachmittag die herrliche Landschaft und das geschmackvolle Hotel genießen – perfekt.

Casa Palmela

Ungarn: Melea – The Health Concept

Die letzte Erkundungsreise des Jahres Ende November war auch gleichzeitig eine Premiere für mich. Das erste Mal in einem Medical SPA. Vier Tage lang kein Sightseeing – sondern Wellness 2.0. Nach einer ausführlichen Konsultation Treatments, ausgewogenes (extrem leckeres) Essen und Sport. Und das im ungemein stilvollen Ambiente des neuen Hotels zwischen Wien, Balaton und Budapest.

Restaurant Melea

Jedem, der sich wirklich erholen möchte – oder den Einstieg in eine gesündere Lebensweise sucht – kann ich das Meléa nur ans Herz legen.

Mein Fazit vom (Reise) Jahresrückblick 2024

Was bleibt vom Reisejahr 2024? So unterschiedlich die Ziele – ein paar rote Fäden ziehen sich durch alle Reisen.

Wenn möglich in der Nebensaison reisen. Touristische Highlights sind weniger überlaufen, die Verfügbarkeiten von Flügen und Hotels sind deutlich besser – Preise natürlich auch. Und wenn man in den Übergangsmonaten reist, hat auch das Klima so manche Vorteile zu bieten. Die Landschaft ist gerade am Ende der Regenzeit in tropischen Ländern wunderschön. Der Tierreichtum sucht am Ende der Trockenzeit in Afrika, wenn alles ausgedörrt ist, seinesgleichen.

Bonn statt Berlin, Triest statt Venedig. Vielleicht klingen die Namen der Städte nicht ganz so instagrammable. Aber ist es nicht viel schöner, selber etwas zu entdecken, was nicht jeder kennt – als auf ausgetretenen Pfaden zu wandeln? Ja – ich bin mir bewusst, dass ich das große Glück hatte in Zeiten, in denen „Overtourism“ noch ein Fremdwort war, fast alle heute angesagten Städte zu besuchen. So kann ich nun ganz beruhigt Lissabon links liegen lassen und ins benachbarte Sétubal fahren.

In einer Welt, in der alles immer uniformierter wird – sei es die Einkaufsstraßen, seien es die Hotels – schätze ich individuelle Hotels um so mehr. Unabhängig von Sternen, unabhängig von klangvollen Namen.

2024 – voller Dankbarkeit schaue ich auf Dich zurück – und freue mich auf das Reisejahr 2025.

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