Kamelsafari in Kenia
Ich bin ein Safari-Profi, dachte ich immer. War schon mit Geländewagen, zu Fuß, ja auch mit dem Kanu, Mokoro und Boot auf Safari. Aber auf einem Kamel durch den Busch schwanken? Diese völlig neue Erfahrung machte ich bei einer Kamelsafari in Kenia.
Kamele in Kenia
Was machen denn Kamele in Kenia, mögen Sie sich fragen? Sie sind das perfekte Tier für die rauen Lebensbedingungen im Norden. Die Landschaft ist eine Halbwüste, oft gibt es lange Dürreperioden. Das genügsame, zähe Kamel ist das perfekte Arbeitstier für die Bedingungen. Die Samburu, ein Nomaden- und Hirtenvolk, hüten sie als wertvollen Besitz. Jeden Abend treiben sie die Tiere zurück in ihr Dorf.
Dorf – eine Ansammlung von Manyattas (Hütten), die von einem Zaun aus angehäuften Dornbuschzweigen umgeben ist.
Übrigens – die Zahl der Kamele in Kenia hat in den letzten Jahren rapide zugenommen.
Wie läuft eine Kamelsafari in Kenia ab?
Ich habe von der wunderschönen Ol Malo Lodge auf dem Laikipia Plateau an der Safari teilgenommen. Da sie hoch oben auf dem Plateau liegt, müssen wir zunächst ins Tal wandern. Ein sehr moderater Abstieg.
Dort wartet schon die Kamelkarawane mit ihren Samburu Führern auf uns. Die Kamele tragen einen selbst gezimmerten Holzsattel. Er ist hinten und vorne leicht erhöht, so dass wir uns anlehnen bzw. festhalten können. Für die Füße gibt es einen Tritt. Der Sattel ist recht gut gepolstert und schaut mit den rot und lila leuchtenden Decken sehr hübsch aus.
Zwei bis vier Tiere sind mit einem Strick zu einer Karawane verbunden und werden von einem Samburu geführt.
Das Aufsitzen ist spannend. Mehr oder weniger geduldige und ruhig warten die Kamele, bis alle aufgesessen sind. Dann gibt der Samburu einen Befehl und die Tiere erheben sich nacheinander. Wackelige Kiste.
Im gemächlichen Schritttempo schaukeln wir nun im Passschritt durch die bergige Landschaft. Ducken uns, wenn sie den Dornbüschen zu nah kommen, krallen uns am Sattel fest, wenn es bergab geht – und genießen von oben einen herrlichen Blick auf die Landschaft.
Als Überraschung wartet nach einem gut einstündigen Ritt ein Bushbreakfast unter einem riesigen schattigen Baum auf uns.
Das Erlebnis
Bei einer Kamelsafari geht es vor allem um das intensive Naturerlebnis. Die Wahrnehmung der Gerüche und Geräusche ist viel intensiver als bei einer normalen Pirschfahrt im Geländewagen. Da man nur recht eingeschränkt fotografieren kann (es schwankt teilweise recht stark), ist man einfach im Moment und genießt das Erlebte.