Marine Walk: Strandspaziergang im De Hoop Nature Reserve
Billy führt uns beim Marine Walk im De Hoop Nature Reserve an der Küste von Südafrika durch sein Reich. Die faszinierende Welt der Gezeitenzone. In der sich Muscheln, Meeresfrüchte und Pflanzen an den ständigen Wechsel von Ebbe und Flut angepasst haben.
Es wuselt in den Gezeitenbecken
Die Gezeitenbecken im De Hoop schauen unscheinbar aus. In das Karstgestein haben sich flache Becken gegraben. Auf den ersten Blick sind sie nur mit Algen gefüllt. Bei einem zweiten Blick zeigt sich aber, dass sie Heimat vieler Tiere sind. Hier sammeln sich all die Tiere, die sich am Fels befestigen müssen, um nicht durch die Flut weggesogen zu werden.
Besonders schön anzuschauen sind die Seesterne, die Träge über den Grund kriechen, die farbigen Seeigel und Seeanemonen. Unscheinbar, aber sehr interessant, sind die kleinen Napfschnecken.
Sonnenschutz für Seeigel
Bei ihrem stacheligen Äußeren kaum vorstellbar: Seeigel sind Sensibelchen. Zum Schutz vor Sonneneinstrahlung legen sie sich Muschelschalen auf den „Kopf“
Gefräßige Seeanemonen
Blumentiere heißt die Gattung der Seeanemonen. Ein harmloser Name für ziemlich gierige Tiere. Kaum kommt ein Fisch (oder ein anderes Protein, wie beispielsweise ein menschlicher Finger) in ihre Nähe, fahren sie ihr Schlundrohr aus, umschließen mit Tentakeln das Opfer und verschlingen es.
Im „trockenen“ Gezeitenbereich
Wahre Anpassungskünstler sind die Lebewesen des trockenen Gezeitenbereichs. Sechs bis acht Stunden leben sie in der Trockenheit, bis sie wieder geflutet werden. Zu ihnen gehören Seepoken und Napfschnecken. Besonders eindrucksvoll sind die riesigen Muschelfelder.
Napfschnecken – ein biologisches Superlativ
Napfschnecken sehen unscheinbar aus, sind jedoch ein kleines biologisches Wunder. Wie kleine Hütchen kleben Sie an Felsen und raspeln mit ihrer Zunge Algen vom Untergrund ab. Diese Zunge ist mit winzigen Zähnen besetzt, die das festeste Biomaterial der Welt sind. Sie halten zehnmal größere Kräfte aus als das Gebiss des Menschen.
Was gibt es sonst noch bei einem Marine Walk zu beobachten?
Seevögel, bizarre Felsen und widerstandsfähige Pflanzen.
Seemöwen und der rote Punkt
An den Schnäbeln der Seemöwen fällt ein roter Punkt auf der Schnabelspitze auf. Es ist der „Bitte- fütter-mich-Button“. Die Jungen tippen an den Punkt, Sie lösen so einen Würgereiz aus, damit sie gefüttert werden. Der Punkt wird während der Brutzeit leuchtendrot, verblasst dann langsam und verschwindet schließlich.
Versteinerter Sand
Wie moderne Skulpturen ragen einige „Felsen“ in den Himmel. Beim näheren Hinschauen entpuppen sie sich aber als versteinerter Sand. Jede Schicht repräsentiert dabei 1000 Jahre Entstehungsgeschichte.
Praktische Informationen zum Marine Walk
– der Marine Walk wird von den drei Unterkünften im De Hoop Nature Reserve angeboten. Im östlichen, rauer Teil von der neuen Lekkerwater Beach Lodge, im westlichen Teil mit den hohen weißen Sanddünen von den Unterkünften der De Hoop Collection und der Morukuru Beach Lodge.
– bei Morukuru und Lekkerwater ist der Ausflug im Unterkunftspreis enthalten, für Gäste der De Hoop Collection liegt der Preis bei ca. 150 ZAR.
– der Strandspaziergang dauert ca. 2 h.
– der Beginn richtet sich nach den Gezeiten. Der Marine Walk beginnt etwa eine Stunde vor Einsetzten der Ebbe.