Simbabwes Eastern Highlands
Die Eastern Highlands sind die wohl abwechslungsreichste Landschaft in Simbabwe. Auf trockene, von Baobabs gesprenkelte Regionen folgen fruchtbare Täler mit roter Erde und tiefgrünen Bananenplantagen. Wie im Schwarzwald schauen einige Ebenen mit dichten Kiefernwäldern aus. Berg an Berg reiht sich in den Nyanga Mountains. Im Honde Valley angekommen, überziehen Teeplantagen die Hänge.
Es ist eine Region für Naturliebhaber und Aktivreisende. Eine Bergkette durchzieht die Region auf einer Länge von 300 km. Lohnende Wanderziele sind nicht nur der höchste Berg Zimbabwes, der Mount Inyangani (2,592m), sondern auch die vielen Täler und Schluchten mit ihren Wasserfällen. Wer es besonders sportlich mag, kann Raften oder auf einem der reizvollen Golfplätze spielen.
Nyanga Mountains: Berge und Wasserfälle
Nyangombe Falls
Ganz leicht zu erreichen sind die Nyangombe Falls. Ein moderater Fußweg führt zu den Fällen, die über mehrere Plateaus 30 Meter in die Tiefe fallen.
Besonders malerisch ist es hier zum Sonnenuntergang.
Mtarazi Falls
Ein absolutes Highlight der Eastern Highlands sind die Mtarazi Falls (auch Mutarazi Falls genannt). Es ist der zweithöchste Wasserfall in Afrika. Über eine Steilwand fällt der Mtarazi River fast senkrecht in die Tiefe.
Die Angaben zu genauen Höhe sind schwankend. Sind es 762 m, die das Wasser in die Tiefe fällt – oder ist die höchste Kaskade „nur“ 300 m hoch? Imposant ist der Wassefall in jeden Fall – und dann der Familie Cragg um zwei neue Attraktionen reicher.
Bernie Cragg, Inhaber der Outdoor-Firma Far & Wide hat hier die höchsten Stahlseilhängebrücken und Zipline der Welt errichtet. Beide wurden im Oktober 2017 eröffnet.
Die Hängebrücken („Skywalk“) sind hintereinander angeordnet. Zunächst geht man auf der kürzeren, näher zu den Fällen liegenden Brücke, danach in einem Rundkurs über die längere Brücke zurück. Man ist mit Klettergeschirr und Karabinerhaken gut gesichert – doch kostet es etwas Überwindung, über die schwankenden Planken zu gehen und senkrecht in die Tiefe zu schauen.
Mount Inyangani
Den Berg können Sie in vier Stufen besteigen. Der Höhenunterschied beträgt vom Wandereinstieg bis zum Gipfel ca. 450 Meter. Dafür muss man ca. 3-4 Stunden einrechnen. Auch wenn die Wanderung einfach ist, ist das Risiko nicht zu unterschätzen. Das Wetter kann schnell umschlagen, die Gefahr sich in der nicht ausgeschilderten Bergregion zu verlaufen ist groß. Deshalb unbedingt einen Guide nehmen.
Zum ersten Plateau ist es ein moderater Anstieg von ca. 15 Minuten, zum zweiten Plateau ein ebenso moderater Aufstieg bis zu einem Wasserfall. Leider hat die Zeit nicht für eine Wanderung bis auf den Gipfel gereicht, doch schon die Aussicht vom zweiten Plateau war herrlich.
Honde Valley
Das Honde Valley ist eine der malerischsten Regionen, die ich je in Afrika gesehen habe. Rote Erde, dichte Bananenplantagen und hoch oben in den Bergen überziehen tiefgrüne Teeplantagen die Hänge. Gesprenkelt wird die Landschaft von kleinen Dörfern mit Lehmhütten.
Interessant ist der Besuch einer Teefabrik. Mit antiquierten Maschinen und viel Handarbeit wird ein dunkler, kräftiger Tee produziert.
Ein Hauch von England: Country Clubs und Golfplätze
Die Engländer haben den Reiz der Eastern Highlands früh entdeckt und sich hier niedergelassen. Sie schufen sich ein kleines Stück England, dessen Flair man noch heute in den wenigen noch übrig gebliebenen Lodges erahnen kann.
Legendär ist das Troutbeck Inn. Colonel McIlwaine pflanzte auf einer kargen Moorlandschaft einen Pinienwald. Am Ufer eines Stausees, baute er ein Hotel und legte einen Golfplatz an. 1951 zündete er im Kamin der Lobby ein Feuer an, das seit damals ohne Unterbrechung brennt. Etwas oberhalb des Troutbeck Inn liegt der World`s View. Der Bergrücken bricht von einer Höhe von 2.100 m in die Tiefe ab – bei schönem Wetter und klarer Sicht (eher selten) atemberaubend.
Auch die Aberfoyle Golf & Lodge, ehemals der Aberfoyle Country Club, stammt aus dieser Ära. Erinnerungsstücke aus dieser Zeit, wie alte Golf- und Tennisschläger legen von der Glanzzeit Zeugnis ab. Zum Glück hat sich die Familie Cragg von Far & Wide diesen kleinen Juwel angenommen, es wunderschön renoviert und hält den Golfplatz in einem Top-Zustand.
Sie spielen inmitten von Teeplantagen, Palmen und Urwald. Der Platz hat zwar nur 9 Löcher – der Ballverlust Rekord liegt allerdings bei schwindelerregenden 36 Bällen auf einer Runde!
Legendär ist das Leopard Rock Hotel. Ein rosafarbenes verspieltes Anwesen, umgeben von einem der besten Golfplätze von Zimbabwe. Leider ist das Hotel abgewohnt – ein neuer Investor macht aber Hoffnung.
Die schönsten Unterkünfte in den Eastern Highlands
Die Eastern Highlands leiden sehr unter den fehlenden internationalen Touristen. In vielen ehemals florierenden Häusern wie dem legendären Leopard Rock ist der Investitionsstau offensichtlich. Doch gibt es noch ein paar kleine, feine Häuser, die auch für den internationalen Reisenden sehr gut geeignet sind. Besonders gut gefallen haben mir die Aberfoyle Lodge, die von Deutschen geführte Musangano Lodge und das romantische Mont Rochelle.