Spenden auf Safaris in Afrika
Unglaubliche Tier- und Naturerlebnisse und der Luxus der Lodges prallen in Afrika auf die teilweise bittere Armut der Menschen. Schnell wird der Impuls zu helfen geweckt. Wie kann man sinnvoll auf einer Safari in Afrika spenden?
Die negativen Folgen falschen Spendens
Die negativen Seiten des wohlgemeinten Spendens haben ich bei meinem ersten Besuch in Tansania erlebt. Wir wanderten durch ein abgelegenes Dorf in den Usambara Bergen. Sofort liefen die Kinder in zerrissener, westlicher Kleidung auf uns zu, zupften an uns und riefen „gimme sweets“.
Von klein auf sind die Kinder durch die Touristen zu Bettlern gemacht worden. Durch nett gemeintes Mitbringen von Bonbons wird ihre Gesundheit zerstört. Bei den schlechten hygienischen Verhältnissen und mangelnder medizinischen Versorgung sind Zahnprobleme vorprogrammiert. Die zuckerreichen Speisen führen zu Ernährungsproblemen.
Verantwortungsvolles Spenden
Spenden sind idealerweise Hilfe zu Selbsthilfe und zollen den Menschen, denen man sie überreicht, Respekt. Spenden sollen nicht dazu dienen, Abhängigkeiten aufrechtzuerhalten, Korruption zu fördern oder die Gemeinschaft, der Sie helfen wollen, zu belasten.
Kleidung spenden?
Gebrauchte Kleidung aus Europa mitbringen und vor Ort spenden, zerstört den heimischen Textilmarkt. Besser ist es, auf lokalen Märkten Kleidung zu kaufen und an lokale Organisationen zu übergeben, die sie dann sinnvoll weiterleiten. Oder lokale Projekte zu fragen, ob bestimmte Kleidungsstücke benötigt werden, die dann gerecht verteilt werden.
Geld für Fotos?
Ein Foto, ein Dollar – auch dies ein Ruf, der durch so manches Dorf hallt und Kinder zu Bettlern macht. Besser ist es aber, die Bilder mit den Kindern zu teilen. Wie sehr sich die Menschen über Fotos freuen, habe ich bei einem Dorfbesuch in Sambia gesehen. Unser Reiseleiter hatte Bilder von einem vorigen Besuch mitgebracht – wie Kletten hingen sie an ihm und haben sich über die Fotos gefreut.
Etwas anderes ist es, ein Samburu- oder Masai-Dorf zu besuchen. Hier führen die Menschen eine „Show“ für sie auf. Verhandeln Sie im Vorfeld einen Preis – und fragen Sie die Menschen noch einmal ausdrücklich, ob Sie Fotos machen dürfen.
Dorf- und Township-Besuche
Ein normales Dorf oder ein Township zu besuchen gehört zu den eindrücklichsten Erlebnissen einer Reise nach Afrika. Und richtig geplant können Sie dadurch die lokalen Gemeinschaften unterstützen. Besuchen Sie gemeinsam mit einem Führer eine Shebeen (Pub oder Bar) in einem der Townships in Südafrika und kosten Sie lokale Speisen. Besuchen Sie ein Projekt wie Penduka im Township von Windhoek, in dem mehr als 500 Frauen Arbeit gefunden haben – und wunderschönes Kunsthandwerk herstellen.
Schulbesuch
Hilfe zur Selbsthilfe nannte ich eingangs als Ideal. Am besten können Sie das beim Besuch und der Unterstützung einer Schule verwirklichen. Einem Projekt wie der Tujatane Tongabezi Trust School in Livingstone in Sambia etwa.
Kontaktieren Sie die Schule im Vorfeld, fragen Sie, was für Arbeitsmaterialien und Spielsachen benötigt werden. Übergeben Sie Ihre Spende an die Schulleitung, die sie dann sinnvoll verteilen wird.
Nachhaltige Projekte
Verschiedene Projekte helfen Ihnen beim sinnvollen Spenden während Ihrer Safari in Afrika. Entweder Sie können gezielt Geld überweisen – oder ein bestimmtes Projekt mit Sachspenden unterstützen. Beispielhaft seinen hier nur einige größere NGOs vorgestellt, die verschiedenen Initiativen unterstützen. Viele einzelne Unterkünfte in Afrika unterstützen darüber hinaus beispielsweise ihre lokale Schule. Sprechen Sie uns an – wir beraten Sie gerne zu sinnvollen Spendenmöglichkeiten während Ihrer individuellen Reise.
Pack for a purpose
Eine erste Quelle sich darüber zu informieren, ob es auf den Stationen Ihre Reise ein geeignetes Projekt gibt, ist Pack for a Purpose. Für jedes Land werden verschiedene Initiativen vorgestellt – und wie Sie diese jeweils unterstützen können.
Kenia: Land and Life Foundation
Die Land & Life Foundation setzt sich dafür ein, dass die lokalen Gemeinschaften Einnahmen und konkrete Vorteile aus dem Tourismus erhalten. So werden in der Nähe etwas des Elephant Pepper oder des Tortilis Camps Schulen gebaut und unterstützt. Es wird medizinische Versorgung und Ausrüstung organisiert, u.a. um eine adäquate Gesundheitsversorgung in der Maasai Mara zu ermöglichen.
Sambia: Project Luangwa
Das Ziel des im Luangwa Tals von Sambia ansässigen Project Luangwas ist es, die langfristige wirtschaftliche Perspektive der Gemeinden zu verbessern und gleichzeitig negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Tierwelt zu vermeiden. Sie unterstützen Schulen, schaffen Ausbildungsmöglichkeiten, pflanzen Bäume und kümmern sich besonders um die oftmals benachteiligten Mädchen im ländlichen Sambia.