Walking Safari mit Robin Pope Safaris in Sambia
Langsam geht die Sonne im South Luangwa unter. Wir sitzen am sandigen Ufer des Flusses und schauen zu, wie sich der Himmel tieforange färbt, lauschen dem fernen Tröten der Elefanten, dem aufgeregten Zwitschern der Vögel. Im Fluss zeichnen sich die schwarzen Silhouetten der Nilpferde ab. Ein unglaubliches Glücksgefühl breitet sich in uns aus.
Sambia – Heimat der Pirschwanderungen
Sambia gilt als die Heimat der Walking Safari. Gleich zwei Safari-Pioniere haben die Art des Naturerlebnisses revolutioniert – Norman Carr und Robin Pope. Weg von der Jagdsafari – hin zur Fotosafari und schließlich zur Walking Safari. Sie begannen mit ihren Gästen durch den South Luangwa zu wandern und ihnen so den Busch auf eine besonders intensive Art nahe zu bringen. Heute ist in vielen Camps eine Wanderung fester Bestandteil des Aktivitäten-Angebotes. Mit einem Guide und bewaffneten Rangern gehen die Gäste am Morgen oder Nachmittag für zwei bis drei Stunden durch den Busch.
Ein noch unmittelbareres Naturerlebnis aber bietet eine mehrtägige Walking Safari. Von den Geräuschen der Natur lenkt kein Motorengeräusch ab, ganz intensiv sind die Gerüche. Ohne Zeitdruck führen leichte Wanderungen von Camp zu Camp. Für jede auch noch so kleine oder große Beobachtung kann man sich so viel Zeit lassen, wie man möchte. Es wartet ja kein nächster Programmpunkt.
Eine der schönsten Wandersafaris sind die Touren von Robin Pope zwischen den Camps Tena Tena und Nesfu. Ich durfte an einer Safari mit der legendären Deb Tittle teilnehmen.
Die morgendliche Wanderung durch den Busch
Die Wanderung beginnt am Vormittag nach dem gemütlichen Frühstück. Das Gepäck, das wir für die nächsten Tage benötigen, wird von den Camp Mitarbeitern entgegen genommen. Nur mit Kamera und Wasserflasche bestückt, gehen wir los. Neben unserem Guide Deb begleiten uns bewaffnete Rangern.
Wir laufen durch die sehr flache Landschaft. Körperlich ist die Wanderung nicht anstrengend. Das Tempo ist geruhsam. Alle Sinnne sind geschärft. Der Adrenalinspiegel steigt, denn wir wissen ja nicht, wie die Tiere auf uns reagieren werden. Antilopen und Giraffen nehmen keine Notiz von uns.
Wir sehen einige der „Little Big Five“ (Ameisenlöwe, Nashornkäfer, Elefantenspitzmaus, Büffelweber, Leopardenschildkröte), die man auf normalen Pirschfahrten übersieht. Der Blick wird geschärft für die Natur. Noch reicher erscheint uns Tier- und Pflanzenwelt in Sambia.
Das Buschcamp
Am frühen Nachmittag erreichen wir das Buschcamp. Welche Überraschung – wir werden mit feuchten Tüchern begrüßt und betreten ein vollständig aufgebautes Camp. Eine kleine Bar, Tische, Stühle und komfortable Zelte.
Die Zelte sind Hauszelte in denen man bequem stehen kann. Sie haben ein doppeltes Dach. Die „Zeltfenster“ bestehen aus dichter Gaze, nachts wird die zweite Zeltwand darüber runtergelassen. Die Betten sind dicke Matratzen, hübsch mit Decken und farbigen Kikois bezogen.
Es ist wirklich an alles gedacht – Thermosflaschen mit Wasser, Taschenlampe, No Bite und Taschentücher stehen auf dem Nachttisch. Vor dem Zelt eine kleine „Veranda“ mit zwei Regiestühlen und einem Handwaschbecken.
Das Camp hat eine Buschtoilette und eine Buschdusche – eine 60-Liter Eimerdusche.
Safariglück zum Abschluss
Am Nachmittag starten wir erneut zu einer Wanderung. Es geht zum Ufer des South Luangwas. Eine große Gruppe von Hippos rennt durch den Fluss, Giraffen und Elefanten kommen in trauter Zweisamkeit zum Trinken – ein kleiner Garten Eden.
Am Abend sitzen wir an einer langen Tafel im Schein von Sturmlampen, lauschen den Geräuschen des Busches und den Geschichten von Deb, die einen so reichen Erfahrungsschatz hat. Wir sind glücklich und dankbar für all die besonderen Momente, die wir auf unserer Pirschwanderung erleben durften.